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"Schaufenster in vergangene Zeit"

Historische Hofanlage in Seelenfeld wird Denkmal / Alte Bausubstanz soll erhalten werden

Petershagen (Wes). Einstimmig beschloss der Ausschuss für Kultur und Heimatpflegedie Hofanlage in Seelenfeld, Zum Grünen 19, in die Denkmalliste der Stadt Petershagen einzutragen. Es geht um Haupthaus mit Stalltrakt, Scheune und Brunnen.

"Wir waren bereits auf Achse", wies Ausschussvorsitzende Frieda Höltke (CDU) auf die Besichtigung der historischen Stätte vor der Sitzung im Alten Amtsgericht hin. Die Hofanlage sei in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. "In dem Gebäude sind Balken aus dem 15. Jahrhundert verarbeitet worden", wusste Höltke.

Wolfgang Riesner (Bündnis 90/Die Grünen) hob hervor, dass das Haus ein Schaufenster in eine längst vergangene Zeit sei. Die Gebäudesubstanz des Anwesens war am 23. Januar 2007 nach denkmalpflegerischen Bewertungskriterien überprüft worden. Dabei stimmte Eigentümer Friedrich Büsching einer Unterschutzstellung zu.

Denkmalwert sind das Fachwerk-Haupthaus innen und außen unter Einbeziehung des Stalltraktes und die aus dem 18. Jahrhundert stammende und in einer zweiten Bauphase im Jahr 1914 erweiterte Scheune. Hinzu kommen Brunnen und Rotbuche.

Bei dem Haupthaus handelt es sich um ein niederdeutsches Fachwerkhallenhaus in Zweiständer-Bauweise mit der Inschrift am Wohngiebel aus dem Jahr 1744. Das Innengerüst aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert ist im großen Umfang erhalten.

Das Gerüst aus dem 18. Jahrhundert weist charakteristische Details seiner Bauzeit auf. Hierzu gehören geschweifte Fußbänder an der vorkragenden Kornbühne des Wohngiebels. Deutlich wird auch die Bauphase aus dem Jahr 1914, als die Seitenschiffe des Haupthauses für den Anbau durch Versetzen der Dielenseitenwände verbreitet wurden. Mit dieser Maßnahme konnte Stallraum geschaffen werden.

Die Scheune als Nebengebäude geht mit dem Kernbau mindestens auf das 18. Jahrhundert zurück. Eine Erweiterung in Fachwerkbauweise stand spätestens im 19. Jahrhundert an. In der Hofüberlieferung ist dieses Gebäude als Schafstall bezeichnet worden.

Fachleute sind sich einig, dass die Hofanlage für die Geschichte bedeutend ist. Das Haupthaus ist bauhistorisch hervorragend erhalten. Es gehört zu den wichtigen Monumenten ländlicher Kultur in Petershagen. Durch den Erhalt der Fachwerkgerüste des 18. Jahrhunderts und der Gerüstteile des 15. Jahrhunderts sind Haupthaus und Scheune von wissenschaftlicher Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Der volkskundliche Wert ergibt sich aus der bis in das 18. Jahrhundert nachvollziehbaren Arbeits- und Lebensverhältnisse der Menschen, die man im Vergleich zu denen der kleinbäuerlichen Neusiedlungsgehöfte als ländliche Oberschicht bezeichnen kann.

Bericht und Bild von U. Westermann aus dem Mindener Tageblatt vom 18.09.2008

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